Für mich war Beate natürlich mehr, viel mehr, als ich hier beschreiben könnte. Sie hatte öfter gesagt, dass wir beide die Beständigen seien, vieles habe sich geändert, aber wir seien immer noch zusammen. Für mich war es nicht schwer mit ihr zusammenzuhalten. Was sie nicht hatte, das brauchte ich nicht. Aber dann änderte sich doch alles: In den letzten eineinhalb Jahren wurde die Sorge um sie, die Sorge, dass sie sich wohlfühlte oder wieder gesund wurde, das wurde für mich zum Mittelpunkt der Welt, um den sich alles drehte. Ich hatte mal in einem Ratgeber gelesen, dass Frauen es gerne hätten, wenn man ihnen jeden Tag sagte, dass man sie liebe. Daraus ergab sich im Laufe der Jahre unser Wortspiel: Ich fragte: Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe? Sie antwortete : Naa-ein. Ich setzte dann fort mit dem Text von der Band Clowns und Helden aus der Zeit, als wir uns frisch verliebt hatten und der nie seine Gültigkeit verlieren wird: Ich liebe dich, liebe dich, liebe dich. Beim folgenden OHHH im Originaltext trafen sich dann schon immer unsere Lippen. Und werden es nie wieder tun.
 
DHfK Seminargruppe IV K 80-84 0